Ist alles was einem Angst macht automatisch schlecht? Es heißt doch immer, dass Veränderung gut sind…
Der Blog ist für mich auch eine verschließbare Gefühlskiste, sobald ich sie hier raus gelassen habe, kann ich die störenden Gedanken wegpacken und mich auf andere Dinge konzentrieren. Früher habe ich Tagebuch geführt, doch sobald es für mich zu einer Art Pflicht wurde, hat es mich angestrengt. Erst recht nach dem Tod meines Hundes, wollte ich das nicht in meinem Tagebuch niederschreiben müssen.
Here we go:
Mein Freund und ich haben im Oktober den nächsten Schritt gewagt und sind zusammengezogen. In unserem Umfeld haben wir viel Gegenwind gespürt und eher wenig Unterstützung, da wir beide an unterschiedlichen Orten studieren und so einen relativ langen Heimweg haben. Doch es waren wirklich die schönsten Monate seit langem. Es ist für mich das erste richtige Zuhause gewesen, in dem ich mich wirklich wohl gefühlt habe, seit natürlich meinem Elternhaus. Leider mussten wir unsere geliebte Wohnung wieder aufgeben, weil ich einen Praktikumsplatz für mein Praxissemester in Hamburg bekommen habe und natürlich nicht beide Mieten bezahlen kann. Wie erwartet kamen aus unserem Umfeld Sprüche wie:“ Habe ich doch von Anfang an gesagt, dass das eine doofe Idee ist“ oder „Dass das alles nicht so klappt habt ihr doch schon vorher gewusst“. Warum werden alle Veränderungen automatisch immer als Rückschritt gesehen und warum hat jeder immer nur die negativen Dinge im Blick? Warum ist Vorsicht besser als Nachsicht? Sind „Fehler“ und neue Erfahrungen nicht genau das, woran wir alle wachsen und stärker werden?
Für mich ist dieses Praktikum eine riesen Chance, die ich nutzen werde. Auch wenn es schwer wird, über 700 km von meiner Familie und meinem Freund getrennt zu sein, kann ich und unsere Beziehung nur daran wachsen.
Ich habe mir mal vorgenommen keine Entscheidung in meinem Leben zu bereuen, da ich sie in dem Moment, als ich sie gefällt habe, aus den für mich richtigen Gründen getroffen habe. Und dieses Lebensmotto werde ich mir auch beibehalten und mich durch Keinen davon abbringen lassen. Hamburg, here I come!
Natürlich macht mir das alles Angst, aber ist Angst automatisch schlecht?